Die „Installation“ einer Immobilie lässt sich in der Regel ganz einfach einsehen – und das solltet ihr auch unbedingt tun! Wenn nämlich Wasser- und Abwasserleitungen stark veraltet sind, besteht das Risiko von Rohrbrüchen und folglich kleinen bis großen Wasserschäden.
Clevere Eigentümer sichern sich gegen diese eventuellen Schäden mit einer Wohngebäudeversicherung ab. Diese Versicherung ist jedoch kein Freibrief, um auf den nächsten und wieder nächsten Rohrbruch zu warten. Denn beim zweiten oder spätestens beim dritten Wasserschaden verabschiedet sich die Versicherung zügig und setzt der Immobilie einen Stempel auf, den auch andere Versicherer einsehen können und werden.
Aus meiner Erfahrung würde ich Installationen erneuern, die 50 Jahre und älter sind. Bis etwa 1970 wurden Wasserleitungen häufig aus Blei oder Stahl, Abwasserleitungen aus Guss oder gar asbesthaltigem Eternit gefertigt. Sie sind anfangs zwar sehr robust, setzen sich jedoch im Laufe der Jahre zu bzw. korrodieren und platzen. Auch die Gefahr vor Verunreinigungen ist hoch. Der heutige Goldstandard sind gedämmte Kunststoff- oder Kupferleitungen. Vor allem Abwasserleitungen sollten grundsätzlich aus Kunststoff sein.
Achtet bei der Besichtigung im Keller auf die Leitungen an den Wänden und der Decke, denn sie liefern einen Hinweis auf den Installationsstandard der Immobilie. Häufig findet man nahezu alle Materialien vor: eine Stahlleitung ist mit einer Kunststoffleitung verbunden und an der nächsten Ecke geht diese in eine Kupferleitung über – nicht ideal und ein Indiz dafür, dass immer nur das Nötigste gemacht und dabei meist gespart wurde. Im Idealfall sind alle Leitungen durchgehend aus jeweils nur einem Material verbaut und der Verkäufer weiß, wann er was saniert hat.
Euer